Gorillas stehen auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten. Schorschs Alter mit 40 Jahren ist etwas ganz Besonderes bei Exemplaren dieser Art, denn nur 2 % der männlichen Gorillas in Menschenobhut erreichen dieses hohe Alter. Der Flachlandgorilla ist in der Natur durch Wilderei und wegen Ausbrüchen des Ebolavirus vom Aussterben bedroht. In einigen Gebieten wurden bis zu 90 % der Gorillapopulationen ausgerottet.
In den tropischen Wäldern, in denen die Flachlandgorillas normalerweise leben, bilden sie Familiengruppen mit einem dominanten Männchen, mehreren Weibchen und ihrem Nachwuchs. Nach einiger Zeit verlässt der Nachwuchs dann die Gruppe und gliedert sich in eigenen Junggesellen- bzw. Junggesellinnengruppen ein, bis sich die Gelegenheit ergibt, selbst eine Familie zu gründen oder die Führung eines bereits bestehenden Klans zu übernehmen. Der Loro Parque war einer der ersten Zoos der Welt, die diese Sozialstruktur mit einer Gruppe von männlichen Junggesellen nachbilden konnte. Dies schuf eine Lösung für das große Problem vieler Zoos, die sich in den Neunziger Jahren mit dem Überfluss der Männchen in ihren Gorillagruppen konfrontiert sahen.
Die Verschlechterung ihres Erhaltungsstatus in der Wildnis hat die Zucht in Menschenobhut noch wichtiger gemacht. Zum Glück zählt das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) über 450 Exemplare, von denen drei Viertel in Menschenobhut geboren wurden. Die Junggesellengruppe des Loro Parque auf Teneriffa hat in diesem Zuchtprogramm eine Schlüsselfunktion, da sie den genetischen Austausch ermöglicht und die Handhabung von Gorillagruppen in anderen Zoos unterstützt.
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