Während auf allen Kanarischen Inseln Wein angebaut wird, spielt er besonders auf Teneriffa (5.000 Hektar) und Lanzarote (2.200 Hektar) eine größere wirtschaftliche Rolle. Während in früheren Jahren hauptsächlich Kriechanbau betrieben wurde, geht man immer mehr zu Spalierbau über.
Unter dem sonnenreichen Klima mit ganzjährig milden Temperaturen sind die Vulkanböden der Kanaren für den Weinanbau wie geschaffen. Das Nichtvorhandensein der Reblaus (Filoxera) ermöglicht es zudem Weinsorten zu erhalten, die einzigartig auf der Welt sind. Die am meisten angebauten Sorten sind Weisser und Schwarzer Listan (Listan Negro, Listan Blanco), Negramoll und Malvasia. Weitere auf den Kanarischen Inseln angebaute Wein-Arten sind Marmajuelo, Gual, Verdello, Moscatel, Malmsey, Forastera und Tintilla. Einige davon sind endemische alte Rebsorten. Die Provinz Teneriffa hat 33 zugelassene Sorten (19 Weisse und 14 Rote), wobei einige nur privatem Gebrauch dienen und nicht in den Handel kommen. Weltweite Berühmtheit erlangte der Malvasia. Shakespeare war derart von dieser Sorte angetan, dass er ihn in seinem Stück „Was ihr wollt“ erwähnte.
Durch einfache Wirtschaftsweise, geringe Anbauflächen und schlechte Vermarktung galten die kanarischen Weine zunächst als bäuerliche Tischweine. In den letzten Jahrzehnten haben jedoch gut ausgebildete Winzer den Qualitätsstandard enorm verbessert. Das Resultat sind hohe Auszeichnungen auf internationalen Weinmessen und in Fachzeitschriften. Der Export erfolgt weltweit. In Deutschland führt die Vermarktung die Firma Vinos Canarias aus, auch für Privatpersonen:
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