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Lage der Kanaren und La Gomera

La Gomera

Reise zum Garajonay Lorbeerwald

La Gomera erhebt sich nahezu kreisförmig aus dem Meer. Sie ist mit 370 km² nach El Hierro die zweitkleinste Insel des Kanarischen Archipels. Ihr Anteil an der Gesamt-Kanarenfläche liegt bei 5%. Die Insel hat einen Durchmesser von etwa 25 km.

Satellitenbild La Gomera

 

Es gibt nicht viele Hotels und Ferienwohnungen für Reisende und Tagestouristen, daher ist die Landfläche weitgehend unberührt geblieben, was wiederum so anziehend wirkt. La Gomera ist eine ruhige und harmonische Insel mit für die Kanaren typischer Architektur. In ihrer Mitte befindet sich der höchste Berg, der Alto de Garajonay (1.487 m). Er wird von zahlreichen (ca. 40, insgesamt hat Gomera über 50 tiefe Barrancos) vegetationsreichen Schluchten (Barrancos) umgeben, welche die Insel in Richtung Meer zerschneiden. Der Name Garajonay geht auf die Ureinwohner, die Guanchen, zurück, in deren Sprache er “Heiliger Berg” bedeutete. Auch andere Ortsbezeichnungen und die Benennung der Insel selbst (Ghomara war die Bezeichnung für einen Berberstamm) gehen auf die ursprüngliche Bevölkerung zurück. Sie lebte bis zu der Eroberung der Insel durch die Spanier in einer steinzeitlichen Kultur.

Eine weltweite Besonderheit brachten diese Menschen zudem hervor. Sie entwickelten eine Pfeifsprache (El Silbo, übersetzt: “der Pfiff”), mit der sie sich über weite Entfernungen verständigen konnten. Je nach Wetter- und Windverhältnissen ist dies sogar bis zu 8 km möglich. El Silbo wurde auf die UNESCO-Liste der erhaltenswerten Kulturgüter aufgenommen. Damit diese Art der Fernkommunikation nicht ausstirbt, wird sie auch heute noch an den Schulen La Gomeras als Pflichtfach gelehrt.

La Gomera Sonnenuntergang
Blick von Teneriffa aus auf La Gomera La Gomera Sonnenuntergang von Teneriffa aus

Blick von Teneriffa auf La Gomera

La Gomera ist eine zauberhafte Insel mit trockenen und kargen Küstengebieten aber auch mit weiten urwaldartigen Feuchtwäldern, tropischen Gärten, ganzjährig fliessenden Bächen, Wasserfällen und Stauseen. Der Garajonay in deren Mitte ist der jüngste Nationalpark des Kanarischen Archipels. Er wurde 1986 von der UNESCO zum Naturerbe der Menschheit erklärt. Er beinhaltet den am besten erhaltenen Lorbeerwald der Welt und den am besten erhaltenen Urwald Europas. Aus ihm gehen mehrere Quellen hervor, die als Grundlage dienen, um die in Terassenform angelegten landwirtschaftlichen Flächen zu versorgen. Erwähnenswert sind auch die zahlreichen Palmen auf der Insel, insbesondere im Valle Gran Rey. Es wurde geschätzt, dass deren Gesamtzahl bei über 110.000 liegt und damit höher ist, als bei allen anderen Kanarischen Nachbarinseln zusammengerechnet.

Einwohner und Touristen

Die Bevölkerungszahl La Gomeras lag 2010 bei 22.776 Bürgern (ISTAC), was 62 Einwohnern pro km² entspricht. Die Hauptstadt ist San Sebastián (5.000 Einwohner) mit dem wichtigen Hafen, der die Insel mit der Aussenwelt verbindet. Hier machte Kolumbus 3 mal Zwischenstation, reparierte sein Schiff und stach mit Früchten, Gofio und dem Wasser aus dem Brunnen von San Sebastian (der noch heute existiert) nach Amerika auf. So wurde mit dem Wasser Gomeras Amerika getauft. Viele Gomeros sind noch bis vor wenigen Jahren nach Amerika ausgewandert weil ihnen das Land, ausser bescheidenen Einkommen in der Landwirtschaft, nichts bieten konnte. So sank die Bevölkerungszahl beträchtlich. Zum Vergleich: 1940 lebten noch 30.000 Menschen auf Gomera. Durch die Einnahmen aus dem Tourismus konnte sich jedoch ein gewisser Wohlstand entwickeln und nicht wenige kehren wieder zurück. Die Gomeros verstehen es zu feiern. Traditionelle Musik mit Chakaras (Kastagnetten), Timple (kleine Gitarre) und Trommeln aus Ziegenfell sorgen für den Inseltypischen Klang.

Etwa 1,3 Mio. Touristen besuchen La Gomera jedes Jahr. Auch Angela Merkel, die deutsche Bundeskanzlerin hat mehrmals ihren Urlaub auf der Insel verbracht. Allerdings sind die meisten Besucher (über 1 Mio.) Tagestouristen aus Teneriffa. So sind die meisten Gebiete der Insel vom Massentourismus verschont geblieben. Grösstes Ferienzentrum der Insel ist das Valle Gran Rey (übersetzt: Tal des grossen Königs), welches dem Namen nach noch auf den Guanchenkönig Hupaluapa hinweist. Die Besucher können wählen zwischen traditionellen Bauten oder dem 5-Sterne-Hotel Tecina. La Gomera war jahrelang Anziehungspunkt für Aussteiger und Hippies. Eine Gruppe lebt im Valle Gran Rey in der Nähe des Strandes.

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